CHEMISCHE INDUSTRIE:
Case Study: High-Tech-Unternehmen in der Industrie-Textil- und Spezialchemiebranche (Zulieferer der Automobilindustrie)
Ausgangssituation
Ein führender Anbieter von Industrie-Textilien und Spezialchemikalien für die Automobilbranche befand sich in einer akuten Unternehmenskrise. Ein erheblicher Auftragsrückstand hatte sich aufgebaut, Kunden beschwerten sich über verspätete Lieferungen, Produktionsaufträge wurden regelmäßig umgebucht, Maschinen fielen aus, und der einzige Wartungstechniker verließ das Unternehmen aufgrund von Überlastung.
Eine tiefgehende Analyse deckte zahlreiche operative und strukturelle Defizite auf:
- Ineffiziente oder unklare Prozesse
- Hohe Fluktuation und geringes Vertrauen in die Unternehmensführung
- Überdurchschnittlich hohe Krankheitsquote
- Veraltete und störanfällige Produktionsanlagen
- Mängel in der Produktionsplanung und Materialsteuerung
- Unzureichende Kommunikation und spontane Ad-hoc-Entscheidungen
- Fehlende strategische Personalplanung und Weiterbildungsinitiativen
- Keine standardisierten Prozesse oder belastbares Produktionscontrolling
Besonders problematisch war das mittlere Management: Ein überforderter und unzureichend qualifizierter Produktionsleiter hatte die Kontrolle verloren, was zu erheblichen operativen Ineffizienzen führte. Das ursprünglich beauftragte Projekt zur Implementierung einer Wertstromanalyse entwickelte sich zu einem umfassenden Restrukturierungs- und Turnaround-Programm.
Strukturelle Neuausrichtung
- Reorganisation der Unternehmensstruktur und Optimierung der Berichtslinien
- Abberufung des ineffizienten Produktionsleiters und gezielte Neubesetzung der Rolle
Stabilisierung und Wiederherstellung der Kundenbeziehungen
- Priorisierte Abarbeitung des Auftragsrückstands mit Fokus auf strategische Kunden
- Identifikation und Beseitigung kritischer Engpässe in den Produktionsprozessen
Prozessoptimierung und Performance-Exzellenz
- Direkte Einbindung der Mitarbeiter in den Optimierungsprozess durch intensiven Austausch auf dem Shopfloor
- Nutzung des Fachwissens der Operatoren zur Effizienzsteigerung
- Implementierung klarer Leistungskennzahlen (KPIs) und kontinuierliche Erfolgskontrollen
- Einführung strukturierter Kommunikations- und Feedback-Mechanismen
- Implementierung eines belastbaren Produktionscontrollings
Bereits nach wenigen Monaten wurden signifikante Fortschritte erzielt, und der gesamte Auftragsrückstand konnte innerhalb kurzer Zeit eliminiert werden.
Ergebnisse & Impact
- Erfolgreicher Turnaround innerhalb eines Jahres
- Steigerung des Produktionsdurchsatzes um 45 % innerhalb weniger Monate
- Eliminierung eines erheblichen Produktionsrückstands in kurzer Zeit
- Höchstes Produktionsvolumen, Durchsatz und EBIT seit über einem Jahrzehnt
- Rekordjahr in Bezug auf Profitabilität
- Verdopplung des EBIT im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
- Signifikante Erhöhung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit
- Optimierung der Recruiting- und Onboarding-Prozesse zur langfristigen Fachkräftesicherung
Erfolgsfaktoren & Learnings
- Fokus auf High-Impact-Maßnahmen: Die gezielte Beseitigung operativer Bottlenecks ermöglichte schnelle und nachhaltige Effizienzsteigerungen.
- Mitarbeiterzentrierte Transformation: Die aktive Einbindung des Shopfloor-Personals resultierte in einer verbesserten Akzeptanz und nachhaltigen Performance-Steigerung.
- Transparenz und datengetriebene Steuerung: Klare KPI-Definitionen und regelmäßige Berichterstattung schufen Vertrauen und förderten die unternehmerische Resilienz.
- Strukturierte Vorgehensweise mit klarer Priorisierung: Die konsequente Umsetzung eines systematischen Turnaround-Plans führte zu einer messbaren Wertsteigerung.
- Nachhaltigkeit der Maßnahmen: Der Aufbau eines belastbaren Controllings sowie optimierte Recruiting- und Weiterbildungsprozesse sicherten die langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
In dieser Case Study haben wir gezeigt, dass ein erfolgreicher Turnaround durch eine klare strategische Ausrichtung, systematische Prozessoptimierung und eine mitarbeiterzentrierte Umsetzung realisiert werden kann. Entscheidend ist die Kombination aus analytischer Exzellenz, gezielter Priorisierung und konsequenter Umsetzung.